Heyyy, ab in den Norden – der Mitternachtssonne hinterher! So ungefähr könnte das Motto lauten, unter dem Fotograf Klaus Schwaiger im EDITION [PEPPER] auf MB nach Norwegen aufgebrochen ist. Fast den ganzen Juli bereiste er Skandinavien, von Dänemark über Schweden bis hin zu den Lofoten hoch oben im Norden. Im CaraBlog nimmt er uns mit auf seine Tour – und zeigt uns in Teil 1, wie schön schon die Fahrt und die ersten Tage in Norwegen sein können.
Liebe WEINSBERG Fans, ein paar Jahre ist es nun schon her, dass ich im CaraHome eine spannende Reise auf Sardinien antreten durfte. Weniger heiß – aber mindestens genauso schön – soll meine neue Reise nach Norwegen werden. Drei Wochen haben meine Freundin Netty und ich eingeplant, um die fantastische und abwechslungsreiche Landschaft Skandinaviens zu erkunden. Gesamtstrecke: Irgendwas zwischen 6.000 und 8.000 Kilometer. Vom bergigen Süden bis in den wild romantischen Norden Norwegens und zurück über die unendlichen Wälder und Seen Schwedens. Das ist unser Plan, an der wir uns auch fast immer gehalten haben.
Fangen wir mit einer ganz einfachen Frage an: Warum eigentlich Norwegen? Für nasskaltes Wetter könnten wir ja eigentlich auch direkt in Hamburg bleiben. Aber als Fotograf und Naturfreund bietet mir Norwegen dann doch etwas mehr Spannung als eine hanseatische Großstadt. Fjorde, Gletscher, Strände und endlose Wanderungen in der Mitternachtssonne zum Beispiel. Oder türkisblaues Wasser an menschenleeren Stränden. Oder Sonne. Ja, richtig, Sonne! Klingt komisch, war aber wirklich so. Jedenfalls in der zweiten Hälfte unserer Reise.
Neben der beeindruckenden Natur lockt Skandinavien aber auch mit einem ganz besonderen Highlight für Campingfans: Mit dem Jedermannsrecht. Das besagt, ganz stark vereinfacht, dass die Natur für alle da ist und von jedem genutzt werden darf. Campen ist also grundsätzlich überall erlaubt, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Dass man dabei Rücksicht nimmt, keine Schäden anrichtet und seinen Müll mitnimmt, sollte selbstverständlich sein.
Unter diesen Bedingungen ist eine Reise nach Norwegen vor allem eines: Äußerst flexibel und sehr frei. Campingplatz wochenlang vorbuchen: Nicht notwendig. Genauso haben wir uns das vorgestellt – und fast genauso hat es in der Praxis tatsächlich auch funktioniert.
Aber der Reihe nach: Wie bereits angedeutet starten wir unsere Reise im CaraCompact Suite MB EDITION [PEPPER] in Hamburg. Dort beladen wir das Fahrzeug mit allem, was wir für 3 Wochen brauchen. Geschirr, Klamotten, Nudeln. Norwegen ist teuer, deshalb lautet unsere Devise: Pasta bis zur Zuladungsgrenze, die im geräumigen [PEPPER] erstaunlich großzügig bemessen ist. Alles hat seinen Platz, es gibt zahllose Schränke, Schubladen, Stauräume und eine riesige Heckgarage, in der Tisch und Stühle Platz finden. Die Raumaufteilung im Wohnmobil ist richtig gut!
Vollgepackt mit Proviant und allem, was man unterwegs sonst noch braucht, starten wir Richtung Norden. Für unsere Tour haben wir uns gegen die Fähre und für den Landweg entschieden. Der bringt uns über Dänemark und Schweden mitten hinein in den norwegischen Süden. Der Landweg dauert nur wenig länger als die Fährfahrt, ist aber günstiger und abwechslungsreicher.
Über die berühmte und beeindruckende Öresundbrücke bahnen wir uns den Weg nach Schweden, wo wir nach einer ersten langen Tagesetappe an einem versteckten See bei Halmstad übernachten. Ohne Buchung. Ohne Reservierung. Wie gesagt: Jedermannsrecht.
Kleiner Einschub: Wer Norwegen im Wohnmobil erkunden will, muss mit viel Fahrzeit rechnen. Das Land ist riesig, die Straßen – auch die Hauptstraßen – nicht immer gut ausgebaut und die Fährfahrten zeitintensiv. Die drei Wochen, die wir eingeplant hatten, um zu den Lofoten und vielleicht sogar nach Senja zu kommen, sind meiner Meinung nach das absolute Minimum, wenn man nicht nur im Auto sitzen, sondern die wunderschöne Natur auch wirklich genießen will.
Zurück nach Schweden an den versteckten See: Unsere erste Nacht im Wohnmobil verläuft ruhig, wir genießen die Stille und freuen uns, am nächsten Morgen gut ausgeruht auf die zweite Etappe gehen zu können.
Für die folgenden Tage haben wir uns ein paar Zwischenziele gesetzt: Die bekannte Hafenstadt Bergen zum Beispiel. Ohne kleine Etappenziele würden wir wahrscheinlich schon jetzt immer wieder anhalten, Fotos machen oder eine kleine Wanderung einlegen, so schön ist es hier. Deshalb: Ein bisschen Disziplin, denn das Beste kommt auch in Norwegen bekanntlich immer erst zum Schluss!
Unterwegs sehen wir die ersten verschneiten Gipfel, fahren hoch auf über 1.000 Meter, wo sich die letzten Schneefelder in sumpfige Wiesen verwandeln und kommen aus dem Staunen kaum raus. Die typischen Holzhäuser begleiten uns schon eine Weile, freilaufende Schafe beäugen unseren mit dem Stern geschmückten [PEPPER] und nach einer weiteren Nacht an einem weiteren wunderschönen See erreichen wir wieder die Zivilisation: Bergen! Die norwegische Hansestadt erinnert mit dem großen Hafen im ersten Moment tatsächlich an ein kleineres Hamburg, ist mit ihren bunten Häuschen und dem historischen Künstlerviertel aber niedlicher als jede deutsche Großstadt. Wir parken entspannt auf einem großen Stellplatz am Stadtrand und fahren mit der Straßenbahn ins Zentrum, unterbrechen auf dem Fischmarkt die Pasta-Diät und lassen uns durch die süßen Gassen treiben. Tagesausflugstipp für Sightseeingfreunde!
Nach so viel Stadt zieht es uns dann direkt wieder raus in die Natur und rauf auf den Berg: Um nach Geiranger zu kommen, den berühmten Fjord, verlassen wir die breite Bundesstraße und nehmen den Gebirgspass, der auf den schönen Namen “Bjørgavegen” hört.
Hier genießen wir nicht nur einen wundervollen Blick auf den Aurlandsfjord, sondern übernachten auch noch direkt am Straßenrand, es gibt kaum Verkehr, dafür Wasserfälle, noch mehr Schafe und ein paar fiese Mücken. Wir freuen uns über die Idylle und merken zum ersten Mal, dass die Sonne kaum mehr verschwindet. Selbst um Mitternacht ist es noch nicht ganz dunkel.
Am nächsten Tag müssen wir unsere Pläne zum ersten Mal ändern: Die bekannten Trollstigen, eine berühmt-berüchtigte Panoramastraße, sind gesperrt. Nach Geiranger führt die Straße nun also entlang einer Hochebene, die mit ihrer kargen Vegetation und den vielen Schneefeldern fast außerirdische Züge trägt. Inklusive Radfahrer in dicker Weltallkleidung!
Ein paar hundert Höhenmeter tiefer sind wir dann zurück auf der Erde, tauchen unter die Baumgrenze und überwinden auf Fähren kleine Fjorde. Unterwegs halten wir an kleineren Orten, essen leckere Fischsuppe und halten immer wieder Ausschau nach unserem eigentlich Ziel: Dem Geiranger.
Und dann, nach einer langen Fahrt zeigt er sich endlich zwischen den Bäumen. Als wir wenig später im gleichnamigen Dorf ankommen, wird dieses gerade von Touristenmassen geflutet, die aus einem riesigen Kreuzfahrtschiff sprudeln. In unserem Wohnmobil kommen wir uns gegen den dicken Koloss im Wasser winzig klein vor – und verglichen mit den durchorganisierten Tagesausflüglern wie verwegene Survivalexperten.
Ganz Outdoorfprofis, die wir leider doch nicht sind, macht uns nun aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Die Wanderroute hoch zum Gletscher ist gesperrt, der Regen hat jeden Halt vom rutschigen Boden gespült. Etwas enttäuscht und ein bisschen durchnässt zwingt uns das Wetter zu einer Entscheidung: Warten, bis es im Süden trocken wird oder so schnell wie möglich weiter nach Norden, wo für die kommenden Tage viel besseres Wetter gemeldet ist. Wir überlegen fieberhaft – und verraten euch unsere Entscheidung in Teil 2 unseres Reiseberichts. Matsch oder Strand, Nebelschwaden oder Mitternachtssonne: Seid gespannt!