So gut schmeckt Camping: Frische Camping-Paella auf Sardinien

6. November 2017 – Reiseziele, Tipps & Tricks – 3 Min. Lesezeit
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Spitzenkoch Markus Sämmer und Freundin Anne gehen bei ihrem kulinarischen Roadtrip in Sardinien auf die letzte Etappe. Nach dem süßen Auftakt wird es heute herzhaft und maritim. Guten Appetit und viel Spaß beim sportlich-leckeren Finale! 

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Sardinien, du herrliche Insel in der Herbstsonne, was warst du bisher gut zu uns! Durch die salzige Mittelmeerluft sind wir mittlerweile wieder so richtig im Urlaubsmodus. Sonne auf der Haut, das Meeresrauschen im Ohr – da bleibt das mäßige Wetter und der ganze Stress von Zuhause ganz weit hinter uns. „Winnie“, unser WEINSBERG CaraTour, bringt uns an die schönsten Plätze der Insel, immer auf der Suche nach den schönsten Wellen und den leckersten Zutaten für die Campingküche. Wir bleiben stehen, wo wir uns gerade wohlfühlen – das ist Freiheit pur!

So cruisen wir ganz entspannt über die Insel, das azurblaue Meer immer im Blick. Nach einiger Zeit entdecke ich dann endlich das, was ich mir für den heutigen Tag erhofft habe: Wellen, richtig tolle Wellen! Keine brachialen Monsterwellen, wie an machen Atlantik-Küsten, sondern Wellen, die perfekt sind fürs entspannte Gleiten – und eins mit der Natur zu werden.

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Dabei sind Wellen auf Sardinien eher ein seltenes Vergnügen, deshalb will ich keine Zeit verlieren. Kurz das Bein ins Wasser gehalten – angenehm warm. Da reicht mir sogar ein Shorty, also ein kurzer Neoprenanzug. Ich schnappe mir noch mein Surfbrett aus dem Bauch von „Winnie“ und paddle schnell nach draußen.

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Die Gischt wirbelt gegen meinen Körper, Begeisterung schießt durch meine Adern. Paddeln, treiben lassen – und im richtigen Moment aufstehen. So surfe ich die erste Welle und halte schon Ausschau nach der nächsten! Action, Entspannung, Abenteuer und richtig schön die Seele baumeln lassen: die richtige Mischung macht jeden Roadtrip zu etwas ganz Besonderem – und gerade würze ich kräftig mit Adrenalin nach. Nach einigen Stunden draußen auf dem Meer sind die Knochen schwach und der Magen leer. Das kristallklare Wasser Sardiniens hat bei mir nicht nur Lust zum Surfen entfacht, sondern auch den Appetit auf ein paar lokale Köstlichkeiten. KTGW-Blog-MS-Sardinien-Teil2-Content-05

Der nächste Markt ist nicht weit von uns entfernt, deshalb schlendern wir gemütlich los. Auf dem Weg entscheiden wir uns für einen – zugegeben etwas luxuriösen – Klassiker: Die Camping-Paella! Aber das nicht ohne Grund: In den Fischerdörfern an den Küsten gibt es Fisch und Krustentiere, wie sie frischer nicht sein könnten. Und der Reis für die Paella kommt direkt von der Insel. Regional und lecker, perfekt!

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Die frischen Zutaten packen wir gleich in den geräumigen Kühlschrank unseres mobilen Zuhauses, damit wir uns noch schnell nach einer Kochstelle mit Ausblick umsehen können. Das Auge kocht ja bekanntlich auch mit, oder? Auf dieser Insel brauchen wir für die Suche nicht länger als ein paar Minuten. Also aussteigen, alles vorbereiten und los geht’s!

Für 2 Personen braucht ihr folgende Zutaten:

  • Ca. 600g gemischte, festfleischige Fischfilets, Muscheln und Krustentiere
  • 1 Tasse Rundkorn-Reis
  • 2 El Olivenöl
  • 1 Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Tasse gefrorene Erbsen
  • ½ Bund Petersilie
  • ½ Tasse Weißwein
  • 1 Tasse Gemüse-Brühe
  • 1 Briefchen Safran-Pulver
  • 1 kleine Chili, Salz, Pfeffer

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Und so einfach geht’s:

1. Zwiebeln und Knoblauch schälen und mit der Chili fein hacken.
2. In einem Topf mit dem Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen.
3. Reis zugeben, kurz mitschwitzen, Safran darüber geben und mit Weißwein ablöschen.
4. Paprika waschen, würfeln und zugeben. Nach und nach etwas Brühe angießen und öfters umrühren.
5. Nach ca. 10 min. erst die Krustentiere zugeben und Deckel aufsetzen.
6. Nach weiteren 5 min. die Fischfilets in Stücke schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und zugeben. Immer etwas Brühe nachgießen und vorsichtig umrühren.
7. Ist der Reis al dente, gebt Ihr die Erbsen und gehackte Petersilie dazu und schmeckt die Paella mit Salz und Pfeffer ab.
8. Buon appetito!

Dazu schmeckt frisches, knuspriges Weißbrot und ein eiskalter, Sardischer Vermentino (Weißwein).

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Mmmmh! Nach dem actionreichen Tag auf den Wellen darf ich jetzt die fertige Camping-Paella zusammen mit meiner Freundin zu genießen. Und das bei einem Ausblick wie aus dem Urlaubskatalog – lecker, hübsch und fast unbeschreiblich! Bei all der Schönheit dieses Moments, setzt langsam aber auch ein bisschen Wehmut ein. Schließlich geht unsere Reise heute zu Ende. Und auch wenn wir es gar nicht so recht wahrhaben wollen, müssen wir und langsam aber sicher wieder auf den Heimweg machen. Noch ein letzten Happen, einen letzten Blick in die Sonne und dann ab nach Hause!

Letztendlich ist es doch nirgends so schön wie Zuhause. Trotzdem werden wir Sardinien und auch „Winnie“ vermissen. Sie war für uns wie Küche, Wohnzimmer, Esszimmer und Auto in einem – eben mehr als ein normales Fahrzeug. Und eines wissen wir sicher: Das wird nicht unsere letzte Reise gewesen sein. Wir haben noch so manche Orte auf unserer Bucketlist und vielleicht begleitet uns ja schon bald wieder ein WEINSBERG zu schönen und kulinarischen Highlights außerhalb unseres Alltags.

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Jetzt beginnt dann jedoch erst einmal die Wintersaison, und wer auch in der kalten Jahreszeit beim Campen nicht auf appetitliche Gerichte verzichten möchte, sollte mal einen Blick in mein neuestes Camping Kochbuch „The Great Outdoors – Winter Cooking“ werfen. Viel Spaß beim Nachkochen!

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Markus Sämmer
 war ein Jahr lang auf Kochwanderschaft in Australien. Außerdem ist er geprüfter Showkoch, Spitzengastronom und Autor. Seine Camping‐Kochbücher „The Great Outdoors“ sind im Buchhandel oder Online erhältlich.

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