Der WEINSBERG-Fotograf: Interview mit Christian Haasz

9. Mai 2019 – Aktuelles – 4 Min. Lesezeit
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Er setzt WEINSBERG perfekt in Szene: Fotograf Christian Haasz sorgt seit über 10 Jahren dafür, dass sich jeder WEINSBERG im Katalog von seiner besten Seite zeigt. Im Interview verrät er uns, was seinen Job so besonders macht.

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WEINSBERG: Christian, wie bist Du dazu gekommen, die Bilder für den WEINSBERG Katalog zu machen?

Ich bin seit 2008 als Fotograf bei Knaus Tabbert, dem Mutterkonzern von WEINSBERG tätig. Als ich angefangen habe, gab es im Unternehmen gerade einen großen Umbruch. Neue Dienstleister wurden gesucht, unter anderem auch ein Fotograf. Der sollte am besten hier aus der Region kommen, wegen der Flexibilität. Als dann die Anfrage tatsächlich kam, wollte ich zuerst sogar ablehnen. Nicht weil es mir keinen Spaß gemacht hätte, sondern weil der Job so umfangreich war, dass ich es alleine nicht hätte stemmen können.

Weil ich aber so neugierig war, habe ich mir über die Fotografeninnung einen kompetenten Kollegen gesucht – und in Rudi Scharf gefunden. Gemeinsam haben wir die Sache dann angepackt. Rudi übernimmt die Lichtsetzung, ich mache die Bildkomposition und das ganze Organisatorische, die Kommunikation und Kontakte. Da ergänzen wir uns beide sehr gut.

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WEINSBERG: Hast Du nur WEINSBERG fotografiert?

Zunächst habe ich mit KNAUS angefangen, und die anderen Marken kamen nach und nach dazu. Irgendwann hatte ich 60 Shootings im Jahr, weil auch bei kleineren Änderungen im Fahrzeug komplett neu fotografiert werden musste.

 

WEINSBERG: Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Stichwort Digitalisierung?

Wir sind schneller geworden. (lacht) Spaß beiseite, früher sind wir teilweise mit 40 Fahrzeugen an die Côte d’Azur gefahren, um zu fotografieren. Heute bin ich froh, wenn ich ein Fahrzeug mal für einen Tag am Werksgelände zur Verfügung habe. Der Aufwand wie damals, der Transport, die Abhängigkeit vom Wetter, das wäre heute gar nicht mehr machbar.

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Ansonsten ist viel gleich geblieben. Wir haben immer schon für die Bildbearbeitung fotografiert – also für die digitale Retusche. Die wunderschönen Aufnahmen vom WEINSBERG am Meer entstehen fast alle im Studio und anschließend am Rechner. Technisch müssen die Fotos deshalb hohen Standards gerecht werden, vor allem was das Licht angeht, damit die Spezialisten damit sauber arbeiten können.

 

WEINSBERG: Das wirkt sich bestimmt auch auf die Stimmung in den Bilder aus?

Na klar. Früher war der Katalog eher von einer konservative Bildsprache geprägt, von technischen Aufnahmen und Details. Heute ist alles dynamischer, moderner, atmosphärischer. Wir wollen mit den Bildern den Stil der Marke WEINSBERG transportieren und damit auch das passende Publikum erreichen. Da bekommen wir viel Feedback, aus dem Netz, von Händlern oder von den Agenturen. Das bringt uns als Werbefotografen dann natürlich auch immer noch ein Schrittchen weiter.

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WEINSBERG: Wie hat sich denn die Partnerschaft mit WEINSBERG in den letzten Jahren entwickelt?

Da kann ich nur sagen, dass sich das Verhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer sehr verändert hat. Im Grunde bin ich schon Teil der Familie, ich kenne bestimmt über 100 Leute hier im Werk. Das macht das Arbeiten auch so angenehm, weil selbst unter großem Druck ein höflicher, freundlicher Ton gepflegt wird. Man kennt sich mittlerweile einfach und weiß, was man aneinander hat.

 

WEINSBERG: Vor kurzem wurde das neue Großraum-Studio eingeweiht. Was sagst Du dazu?

Ganz ehrlich: Das war schon immer ein großer Traum von mir. Früher mussten wir im Messelager fotografieren, da werden eigentlich Kisten und Material für die Messen eingelagert. Aber einen größeren Raum, der nicht bis unter die Decke voll mit Maschinen und Fahrzeugen war, gab es am ganzen Gelände nicht. Mit großen Tüchern haben wir Decken und Wände abgehängt um einen weiße Raum zu haben. Da war schon ein bisschen Improvisationstalent gefragt.

Das neue Studio ist ja eigentlich ein Showroom, eine Auslieferungshalle. Aber die Nutzung als Fotostudio war naheliegend und so haben wir es von Anfang an auch geplant. Und für eine eigene Halle bei mir am Studio ist der Bedarf nicht gegeben. Die müsste ja riesig sein. Selbst in den großen Städten gibt es nur Mietstudios in der Größe. In mein eigenes Studio passt deshalb zwar ein Motorrad, aber kein CaraHome.

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WEINSBERG: Wann beginnt denn die “heiße Fotozeit”?

Die hat gerade angefangen. Ab Mitte April bis Mitte August sind wir voll eingespannt, da bin ich teilweise die ganze Woche hier. Andere Kunden müssen da dann vielleicht sogar mal ein bisschen warten.

 

WEINSBERG: Was sind denn deine persönlichen Highlights während der Shootings?

Vor allem die großen Fahrzeuge. Die Herausforderung, alle Highlights wirklich perfekt in Szene zu setzen. Aber auch die kleinen CUV sind reizvoll, weil die richtige Perspektive gefunden werden muss. Und seit ein paar Jahren sind endlich auch Menschen im Bild. Dabei arbeiten wir mit professionellen Models, und das macht wirklich Spaß. Von der jungen Familie bis zum Best-Ager-Pärchen ist alles dabei. Das lockert unseren Alltag auf, weil wir nicht immer “nur” die glänzenden Fahrzeuge vor uns haben.

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Und natürlich haben wir untereinander viel Spaß, mit dem Marketing, mit dem Team. Rudi und ich sind mittlerweile enge Freunde und wir können uns hundertprozentig aufeinander verlassen. Trotzdem ist unser Ton untereinander sehr neckisch. Und wenn Rudi, der ein bisschen älter ist als ich, von den Models mal wieder für meinen Vater gehalten wird, habe ich den ganzen Tag was zu lachen. Und die anderen auch.

 

WEINSBERG: Wenn du uns Laien jetzt ein paar Tipps geben würdest – wie können wir unseren WEINSBERG im Urlaub am besten ablichten?

Hm, so pauschal ist das gar nicht so einfach. Jedenfalls sollte man nie mit Blitz fotografieren, sondern rausfahren, ins Sonnenlicht. So wird es auch innen schön hell. Dann benutzt man am besten ein Stativ, falls es noch nicht hell genug ist. Und für die Außenaufnahmen empfehle ich einen Polfilter, der reduziert die Spiegelungen im Lack.

Wer auf einen moderne Look steht – ich nenn’s “Instagram-Stil”, der sollte immer schauen, dass die Sonne in die Linse scheint, also gegen das Licht fotografieren. Damit das klappt, muss man das Fahrzeug ein bisschen überbelichten, dann kann man alles gut erkennen und hat gleichzeitig eine tolle Lichtstimmung.

 

WEINSBERG: Vielen Dank für dieses Interview, Christian – wir werden Deinen Tipp definitiv ausprobieren.

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Christian Haasz (Jahrgang 1967), verheiratet und Vater zweier Kinder, ist freier Journalist und Fotograf mit Leib und Seele. 2004 gründete er im bayrischen Saldenburg sein Fotostudio für professionelle Werbe- und Produktfotografie (Werbefoto Haasz), seit 2008 fotografiert er die WEINSBERG-Katalogbilder. Außerdem ist er einer der erfolgreichsten Fachbuchautoren für Fotografie und Bildbearbeitung in Deutschland.